Mdl Plenumii

Wir sind alle gemeinsam gefordert!

Gedanken zu den beschlossenen Einschnitten zur Bekämpfung der Corona-Infektionen und zur Sicherung unseres Gesundheitswesens

"Nein, ein 'lockdown light' ist es nicht, was die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten gestern beschlossen haben. Es sind harte Einschnitte, die nun geplant sind, um die in den letzten Wochen deutlich gestiegenen Corona-Infektionszahlen wieder zu reduzieren. Einschnitte, die uns nun gemeinsam fordern.

Ich habe stets betont und bleibe dabei, dass zur Beurteilung der Lage neben positiven Tests auch und vor allem die tatsächlich Erkrankten, die Menschen in Krankenhäusern, auf den Intensivstationen und unter Beatmung zu berücksichtigen sind. Nur so bekommen wir ein aussagekräftiges Gesamtbild.

Nun ist es so, dass die Anzahl der Menschen, die in Krankenhäusern und auf Intensivstationen behandelt werden, in den letzten Tagen und Wochen deutlich gestiegen ist. Unter www.intensivregister.de gibt es eine tagesaktuelle Übersicht. Hier ist erkennbar, dass in Sachsen derzeit nur noch 26 % der Intensivbetten frei belegbar ist. Zudem stoßen einige Krankenhäuser personell an ihre Grenzen.

Da wir alle wollen, dass neben Corona-Patienten auch alle anderen Menschen, die eine intensivmedizinische Versorgung benötigen, diese auch bekommen, ist es nachvollziehbar, dass es notwendig ist, die Ausbreitung der Erkrankung zu verlangsamen. Das gelingt uns, indem wir Infektionsketten unterbrechen. Aufgrund der hohen Fallzahlen sind unsere Gesundheitsämter derzeit nur noch bedingt in der Lage, nachzuvollziehen, wie sich das Infektionsgeschehen ausbreitet. In den meisten Fällen ist nicht ermittelbar, wann und wo eine Infektion stattgefunden hat. Das macht wohl auch die Wahl der Mittel so schwierig.

Ich verstehe, dass es mit Blick auf die nunmehr bevorstehenden Einschnitte, heftige Diskussionen gibt. Insbesondere bei der Gastronomie und im gesamten Bereich des Sports kann ich das nachvollziehen, weil hier aus meiner Sicht in den letzten Wochen so viel Klugheit und Kreativität in Hygienekonzepte gesteckt wurde. Ich habe den Eindruck, dass sich die allermeisten Menschen verantwortungsvoll verhalten, wir uns hier sicher fühlen, Angebote annehmen und hier auch als Kunden, Nutzer und Gäste ein Stück dazu beitragen, damit sich die Anbieter wieder „berappeln“ können.

Besonders für den Kinder-, Jugend- und Vereinssport hätte es aus meiner Sicht mildere Mittel gegeben. Große Zuschaueransammlungen sind hier selten und Sport, vor allem an der frischen Luft, hält gesund. Leider konnten sich die Bundesländer hier nicht auf eine einheitliche Linie verständigen.

Umso wichtiger ist nun aber, dass die verhandelte Hilfe durch Entschädigungszahlungen zeitnah und unbürokratisch bei den Unternehmen, Institutionen, Gewerbetreibenden und Soloselbständigen ankommt, die nun im November nicht öffnen dürfen. 75% des Umsatzes vom November 2019 wären eine große Hilfe, um tiefe Einschnitte abzufedern.

Klar ist, wir haben jetzt die Möglichkeit, durch das Beschränken von Kontakten auf das Notwendige, alle einen Beitrag zu leiten, dass wir möglichst gut durch die nächsten Wochen kommen und unser Gesundheitssystem weiter stabil und sicher arbeitet. Gerne werde ich auch in den kommenden Tagen mit Informationen helfen und die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen auf meinen Profilen online stellen."