Bodycamvoigt

Polizei Sachsen führt Bodycams

Die Bediensteten der Polizei Sachsen sollen bis zum 30. Juni 2021 mit insgesamt 1.500 Geräten des Typ AXON Body 2 ausgerüstet sein. Angesichts der zunehmenden Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte hatte der Freistaat Sachsen im Jahr 2017 die Projektphase zur Erprobung des präventiven Einsatzes von Körperkameras in der sächsischen Polizei mit insgesamt 376 Nutzern gestartet. Ziel war es, die Wirksamkeit der mobilen Videoaufzeichnung mittels Bodycam als ergänzendes Einsatzmittel zu überprüfen und den Schutz der Einsatzkräfte erweitern zu können.

Jede Besatzung eines Funkstreifenwagens im Streifendienst der Polizeireviere soll zukünftig mit einer Bodycam ausgerüstet sein. Auch bei den Einsatzeinheiten der
sächsischen Bereitschaftspolizei und den Beamtinnen und Beamten der
Verkehrspolizeiinspektionen in Sachsen werden die Bodycams zum Einsatz
kommen. Einsatzkräfte, die eine solche Kamera tragen, sind mit einem
entsprechenden Hinweis-Patch gekennzeichnet.

Ab November 2017 bis Dezember 2019 wurden Trageversuche mit zwei
verschiedenen Gerätetypen im Polizeialltag in jeweils zwei
Polizeirevieren der Städte Dresden und Leipzig durchgeführt.

Anschließend wurden die Ergebnisse der Trageversuche durch die
Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) evaluiert. Es zeigte sich, dass
die Anzahl angezeigter Delikte in den vier Projektrevieren
Dresden-Mitte, Dresden-Nord, Leipzig-Zentrum und Leipzig-Südwest sank.
Hingegen nahm deren Anzahl in den nicht am Pilotprojekt beteiligten
Vergleichsrevieren Dresden-West und Leipzig-Südost im gleichen Zeitraum
zu. Acht von zehn Nutzerinnen und Nutzer, die am Tragetest beteiligt
waren, befürworteten den Einsatz der Bodycams.

In der Praxis werden die Geräte im täglichen Dienst im ausgeschalteten
Zustand mitgeführt und anlassbezogen in den Standard-Modus gesetzt
(Pre-recording). Das bedeutet, sie zeichnen ab dem Zeitpunkt des
Einschaltens ein Video auf, speichern dieses jedoch nicht dauerhaft.
Dieser Zustand ist an einer grün blinkenden Anzeige deutlich erkennbar.
Durch das doppelte Drücken der Ereignistaste durch die oder den
kameratragenden Polizeibeamten bzw. Polizeibeamtin startet die Aufnahme
im Ereignis-Modus, wobei das Gerät automatisch die letzten 60 Sekunden
mit speichert. Der Start der Speicherung wird durch einen Piepton und
anschließend ein rotes Blinken deutlich signalisiert. Einen Bildschirm
haben die Geräte nicht.

Sören Voigt sagt dazu: „Vor zwei Jahren konnte ich mir persönlich einen Eindruck von der Bodycam verschaffen und habe mir die Funktionsweise vor Ort erläutern lassen. Von der deeskalierenden Wirkung der Kameras bin ich überzeugt. Zuverlässige, sichere Polizeiarbeit bedarf auch zuverlässiger, sicherer Einsatzmittel.“

Laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik stiegen im Jahr 2020 Straftaten, bei denen Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen verübt wurde, gegenüber dem Vorjahr von 1.297 auf 1.503 Fälle – also ein Anstieg von 15,9 Prozent.

Vor zwei Jahren konnte ich mir persönlich einen Eindruck von der Bodycam verschaffen und habe mir die Funktionsweise vor Ort erläutern lassen. Von der deeskalierenden Wirkung der Kameras bin ich überzeugt. Zuverlässige, sichere Polizeiarbeit bedarf auch zuverlässiger, sicherer Einsatzmittel.

Sören Voigt, Landtagsabgeordneter