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Besuch bei Meinels Stick

Wie geht es kleinen Unternehmen in der Krise? Mit welchen Schwierigkeiten haben sie zu kämpfen? Was geschieht mit produzierter Saisonware? Welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es?

Über diese Fragen hat sich Sören Voigt mit Cornelia Zenker bei seinem Besuch des Traditionsunternehmens Meinels Stick in Hammerbrücke ausgetauscht. In fünfter Generation werden hier feinste Spitzen und Stickereien 'Made in Germany' hergestellt.

Bei vielen Unternehmen wirkt sich der Rückgang der Binnennachfrage und des Exports spürbar negativ aus. Mit viel Engagement und guten Ideen trotzen sie der Krise. Aber die Luft zum Atmen wird für viele dünner.

Sören Voigt sagt dazu: "Auch deshalb brauchen wir ein verlässliches Ausstiegsszenario, das klar macht, wann und unter welchen Bedingungen Lockerungen für Schulen und Kitas, Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie, körpernahe Dienstleistungen und weitere gesellschaftliche Angebote möglich sind.

Der viel beschworene Inzidenzwert von '50' darf dabei nicht das alleinige Kriterium sein. In den Krankenhäusern haben wir eine spürbare Entlastung erreicht, die Gesundheitsämter arbeiten heute mit deutlich mehr Personal, als im Herbst. Deshalb brauchen wir auch Mut und Vertrauen in die vielen klugen Angebote und Unternehmungen, die durchdachte und funktionierende Hygienekonzepte aufgebaut haben.

Für mich persönlich ist es nicht nachvollziehbar, warum große 'Lebensmittelmärkte' täglich mit neuen Sonderangeboten werben und Kunden mehrmals die Woche dorthin strömen, um Schnäppchen zu machen, während ein Einzelhandelsgeschäft, das ähnliche Angebote für Privatleute machen könnte, im Gegenzug nicht öffnen kann.

Neben einer Entzerrung von Kundenströmen halte ich auch das Einhalten von Hygieneregeln in kleinen Geschäften für einfach umsetzbar. 'Click & Collect' - also das Abholen von bestellten Waren - auch in Sachsen ab Mitte Februar einzuführen, ist ein überfälliger, erster Schritt. Überleben können die Geschäfte aber nur dann, wenn sie unter entsprechenden Hygienebestimmungen wieder in Gänze öffnen können.

Und das gilt auch für alle anderen Bereiche. Natürlich muss die Situation weiter beobachtet, ein erneutes Ansteigen von Infektionen wie im Herbst verhindert werden. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass sich der übergroße Teil der Unternehmen und der Bevölkerung weiterhin gemeinsam anstrengen wird, um Schritt für Schritt aus der Krise herauszukommen."